5. Spieltag (Finale) 2022 – Friedrichshafen 

Das Finale der 1. & 2. Segel-Bundesliga wurde vom 13.-15. Oktober beim Württembergischen Yacht Club in Friedrichshafen am Bodensee ausgetragen. Mit dabei waren auf dem Vorschiff: Paul Worrmann, Henrike Germar an den Schoten, Felix Piechowiak mit Gehirn am Traveller und Paul Ost an der Pinne. Gesegelt wurde um nichts Geringeres als den Aufstieg ins Oberhaus: die 1. Liga. 

In der Gesamttabelle auf Platz 4 liegend, mit nur einem Punkt Vorsprung auf den Chiemsee Yacht Club galt es noch einmal einen guten Spieltag hinzulegen. Begleitet und kulinarisch umsorgt, wurden wir vor Ort in den Tagen vor und während des Events von Partnerinnen sowie unserem Teammitglied Jacob, der zur Unterstützung mit seiner Familie angereist war. Danke!

Bereits in den Tagen vor dem Event ruhte der See still. Wer auch immer das Gerücht: 

“Am Bodensee hat’s Wind.”

in die Welt gesetzt hat… Es hält sich hartnäckig. So konnte am 1. Tag ein einziges Rennen gesegelt werden, das wir auf dem 3. Platz beendeten. Ein solider Einstieg.

Der zweite Tag begann – wie in den Folgetagen – mit einem ungläubigen Blick auf die Messwerte der Nacht. Winde zwischen 20 und 8 kn, die sich verlässlich zu 8 Uhr morgens aufzulösen schienen, ließen mehrfach die Frage aufkommen: Warum eigentlich nicht nachts segeln?

Nach einigem Warten an Land und auf dem Wasser, ließ die – man glaubt es kaum – 1. Wettfahrtleiterin im 10. Jahr Bundesliga, nichts unversucht und nutzte ihre Kompetenz und die ihres Teams, um kurzfristige Windfelder in faire Rennen zu verwandeln. Mit den Smartmarks (GPS gesteuerte, elektrisch angetriebene Tonnen) gelang es ihr souverän, den Regattakurs schnell auf- und umzubauen. Das hatten wir bei weitaus älteren – ungleich erfahreneren – Wettfahrleitern in dieser Saison schon anders erlebt.

Beim Start des 2. Rennens drückte uns ein Gegner in Lee frühzeitig über die Linie. Den Frühstart bereinigten wir bei sehr wenig Wind zwar sofort, nahmen somit aber direkt eine Hypothek auf. Auch nach unserer Bereinigung blieb die Frühstartflagge X oben. Unser Gegner hatte sich also auch selbst über die Linie geluvt. Smart! Das Rennen konnten wir nur noch als 5. beenden. Ärgerlich, da klar war, dass wir in den anderthalb verbleibenden Tagen sicher nicht mehr viel Segelzeit hätten.

Also besser mal einen 1. segeln, um den Durchschnitt zu verbessern. Dies gelang uns im 3. Rennen. Mit 9 Punkten aus 3 Rennen beendeten wir den 2. Tag auf Platz 6. Unser direkter Verfolger, der CYC kam auf 3 Punkte aus 3 Rennen – 3 erste Plätze. Oh weh – also noch besser segeln!

Auch am letzten Tag war von den versprochenen 8 – 12 kn des Windfinders nichts zu spüren. 3 Rennen mussten noch mindestens gesegelt werden, damit der Spieltag zählte. Um den Aufstieg zu ermöglichen, dürften wir maximal einen Platz hinter dem CYC landen.

Wir segelten die Plätze 1, 2, 2 – der Spieltag würde zählen. Mit nun 14 Punkten aus 6 Rennen verbesserten wir uns auf den 3. Platz. Der Kieler Yacht Club, der uns den Rennsieg im 6. Rennsieg noch auf der Ziellinie nahm, kam auf 13 Punkte. Der Chiemsee Yacht Club auf 11 Punkte. Das würde nicht reichen!

Das folgende Rennen führten wir an, gaben es auf dem 1. Vorwind aber leider aus der Hand und landeten auf einem enttäuschenden 4. Platz. Damit war klar – das könnten wir nicht mehr gutmachen. Eine weitere Startverschiebung folgte. Die letzte Stunde (bis 16 Uhr durfte gesegelt werden), verbrachten wir wartend auf dem Wasser.

Kurz vor 16 Uhr kam nochmals kalter Wind von den schweizer Bergen, das Rennen vor uns wurde angeschossen. Wir durften unser letztes Rennen leider nicht mehr segeln (Zeitlimit erreicht) und erhielten somit den Durchschnitt, errechnet aus unseren gesegelten Rennen: 2,57 Punkte. Damit fanden wir uns nun auf Platz 5 wieder, 0,57 Punkte hinter dem 3. und 4. Platz.

Sofort fielen uns drölf Situationen ein, in denen ein Punkt verloren und somit das Podium von Friedrichshafen hergeschenkt wurde.

Aber auch mit einem 3. Platz wäre uns der Aufstieg nicht gelungen. Der Chiemsee Yacht Club hat auf den Punkt abgeliefert, das Event souverän gewonnen und den Aufstieg verdient erzielt.Schauen wir auf die Saison zurück, so konnten wir für den Klub am Rupenhorn in dieser Saison 5x Top10 Ergebnisse ersegeln und dazu zum 1. Mal ein Event gewinnen! 

Mit den Plätzen: 9, 1, 9, 8, 5 landen wir schlussendlich auf Platz 6 und verlegen den Aufstieg ins Oberhaus in das Jahr 2023, rechtzeitig zum 100. Jubiläum des Klub am Rupenhorn. 

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